Aktuell bauen wir die Empowerment Akademie auf. Sie ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs für Personen, die insbesondere von Rassismus und anderen Diskriminierungsformen betroffen sind. Ein Schwerpunkt der Empowerment Akademie ist eine Schulung von Multiplikator*innen, die modular aufgebaut ist und ein Jahr dauert. Die Schulung verfolgt einerseits das Ziel die Selbstwirksamkeit und Identitätsstärkung der Teilnehmenden zu fördern und andrerseits Kompetenzen und Erfahrungen an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Die Schulung befähigt und stärkt die Teilnehmenden selbst als politische Bildner*innen aktiv zu werden und bestenfalls eigene Initiativen und Vereine zu gründen.
Zusätzlich dient die Empowerment Akademie dem Aufbau eines Netzwerks und die Vernetzung für von Rassismus Betroffene sowie Multiplikator*innen im Rahmen von unterschiedlichen Veranstaltungsformaten. Die Schulung findet in Form von Workshops und Netzwerkveranstaltungen statt. Damit einhergehend bauen wir einen Referent*innen-Pool auf, um auch bundesweit Erfahrungen und Wissen zu teilen. Der Bedarf ist sehr groß. Die ersten Module haben gezeigt, wie wichtig saferspaces sind und wie wirksam diskriminierungssensible Räume sein können.
Die Teilnehmenden der Multiplikator*innen Schulung sind von Rassismus und/ oder anderen Diskriminierungen betroffen. Der gemeinsame Nenner ist Rassismus, aber die Erfahrungen und Wissensstände sind sehr unterschiedlich. Viele der angehenden Multiplikator*innen haben sich bereits intensiv mit den Themen Rassismus und Diskriminierung etc. auseinandergesetzt sowohl im politischen als auch im theoretischen Kontext. Andere wiederum sind noch am Anfang, beispielsweise was die Frage der Identität und der eigenen Positionierung betrifft.
„Empowerment bedeutet Selbstermächtigung. Die Macht der Selbstermächtigung fängt bei einem selbst an. Vom Machen kommt Power und dadurch kann man erst in der Gesellschaft etwas verändern – individuell, strukturell und auch politisch.“ Mit der Empowerment Akademie schaffen wir ein Netzwerk für von Rassismus Betroffene und bilden Multiplikator*innen für die politische und kulturelle Bildungsarbeit im Themenkomplex Empowerment, Partizipation, Diversität, Anti-Diskriminierung und Rassismuskritik aus.
Multiplikator*innen können mit dem gelernten Wissen und Strategien Workshops anleiten (bspw. an Schulen), Initiativen oder Vereine gründen, die sich mit der Anti-Diskriminierungsarbeit auseinandersetzen.
Ziel des Projektes „Empowerment Akademie“ ist die Entwicklung, Durchführung und Verstetigung einer modularen Weiterbildung für jugendliche Multiplikator*innen in der sozialen und politischen (internationalen) Bildungsarbeit. Die Weiterbildung verfolgt einerseits das Ziel, die Jugendlichen in ihrer Identität zu stärken, andererseits das Ziel, dass sie ihre Erfahrungen und Kompetenzen „Peer-to-Peer“ im Gemeinwesen weitergeben. Bei dem geplanten Projekt sollen die Jugendlichen konkrete Selbstwirksamkeitserfahrungen und Wertschätzung im Rahmen ihres Wirkens in der hiesigen Gesellschaft erleben, wodurch Empowerment, Partizipation und politische Bildung gefördert werden. Sie wirken selbst als politische Bildner*innen und werden zu eigenem Engagement befähigt und motiviert. Idealerweise führen sie dieses Engagement auch nach dem Projekt fort. Das pädagogische Ziel besteht darin, den Teilnehmenden die Möglichkeit zu bieten, eigene Stärken und Fähigkeiten zu ergründen und auszubauen, damit sie Selbstbewusstsein und Ich-Stärke entwickeln. Im Rahmen dieses Projektes soll für die Jugendlichen daher ein Raum fernab von äußeren Zuschreibungen und defizitorientierter Ansprache zugunsten von Vertrauen und Wertschätzung ermöglicht werden. Auf dieser Grundlage besteht die Möglichkeit, nachhaltig Toleranz und Partizipation als demokratische Grundwerte zu stärken und zu vermitteln. Begleitend zur modularen Weiterbildung ist es Ziel, kulturelle und kreative Veranstaltungen umzusetzen und so einen informellen Rahmen zu schaffen, der gemeinsame Erlebnisse und Austausch im Gemeinwesen bietet.
Mehr Partizipation, Einsatz und Reflexion der eigenen Privilegien. Jede Person, ob von Rassismus oder Diskriminierung betroffen oder nicht, trägt eine Verantwortung für diese Gesellschaft. Wir müssen alle gemeinsam dafür sorgen, dass Menschen nicht ausgegrenzt werden und gleiche Chancen in dieser Gesellschaft haben. Dafür ist es wichtig Unterschiedlichkeiten zu stärken und zu fördern, so dass wir uns alle auf Augenhöhe begegnen können.
„Viele Menschen sind in unserer Gesellschaft von Rassismus betroffen. Als angehende Pädagogin finde ich es sehr wichtig, über dieses Themenfeld sensibilisiert und fachlich informiert zu sein. Da ich später mit heterogenen Gruppen von Kindern und Jugendlichen arbeiten werde, die wahrscheinlich ebenfalls von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind, muss ich als Pädagogin wissen, wie ich damit umgehen kann.“ – Büsra, angehende Multiplikatorin
„Ich weiß jetzt wofür ich meine Kraft nutzen möchte! Durch die Teilnahme an der Empowermentakademie hat sich mir endlich und zum ersten Mal die Möglichkeit geboten mich in einem safe space zu empowern und zu vernetzen. Mich auf eine neue Weise gehört und verstanden zu fühlen. Ich bin so dankbar für die vielen tollen Menschen, die ich kennenlernen darf und die mich alle auf eine bestimmte Art und Weise inspiriert und weitergebracht haben! Ich habe die Kraft schöpfen können meine Erlebnisse laut auszusprechen, zu teilen und ich weiß wie ich meine Stimme nutzen kann.“ Motivation einer angehenden Multiplikatorin. Mit der Empowerment Akademie schaffen wir ein Netzwerk für von Rassismus Betroffene und bilden Multiplikator*innen für die politische und kulturelle Bildungsarbeit im Themenkomplex Empowerment, Partizipation, Diversität, Anti-Diskriminierung und Rassismuskritik aus.“ – Emily, angehende Multiplikatorin
„Ich möchte aus meinen diskriminierenden Erfahrungen etwas Konstruktives schaffen, indem ich meinen Mitmenschen die Themen Rassismus und Diskriminierung verständlich vermittle. Entsprechend erwarte ich von der Multiplikator*innen Schulung zu lernen, wie ich sehr komplexe und sensible Strukturen verständlich runterbrechen kann. Mein Ziel ist dabei, andere von Rassismus Betroffene und Nicht-Betroffene ins Boot zu holen.“ Motivation einer angehenden Multiplikatorin. Mit der Empowerment Akademie schaffen wir ein Netzwerk für von Rassismus Betroffene und bilden Multiplikator*innen für die politische und kulturelle Bildungsarbeit im Themenkomplex Empowerment, Partizipation, Diversität, Anti-Diskriminierung und Rassismuskritik aus. – Tivi, angehende Multiplikatorin
Wir wünschen uns, dass sich die Empowerment Akademie als feste Instanz etabliert und das Angebot nachhaltig über die Projektlaufzeit hinaus fortgesetzt wird. Der Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Form ist essenziell für unsere Demokratie und das friedliche Miteinander – nicht nur für die Betroffenen, sondern für die Gesamtgesellschaft. Bewusster und unbewusster Rassismus und jedwede Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung werden sich nicht plötzlich von alleine auflösen. Deswegen müssen wir diese Themen noch stärker behandeln und in die Gesamtgesellschaft tragen.
Die Bedarfe und Nachfrage sind groß und das nicht erst seit gestern. Die Ausbildung junger, engagierter Trainer*innen und ihre Vernetzung ist einer von vielen Schritten, um rassismuskritische Themen, Erfahrungen und Ansätze möglichst flächendeckend weitergeben und verbreiten zu können.
Mehr Informationen zu Coach e.V.:
Projektpartner: Coach e.V. / Kölner Initiative für Bildung und Integration junger Migranten / Grafikdesign & Illustration: Kinga Darsow / Anmerkung: Ansprechpersonen Sima Julia Vortkamp (Projektreferentin Empowerment Akademie) und Ahmet Sinoplu (Geschäftsführer Coach e.V.) /